Mexico 2001

Riviera Maya, Rio Bec, Chiapas, bei den Lacandonen, Puuc, Merida

 

5. Etappe : Ruta Puuc

 

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    Samstag, 17.2.2001

    Wir entschliessen uns, nicht die Küstenstrasse nach Uxmal zu nehmen, sondern durch das Landesinnere zu fahren. Dann können wir auf der Strecke in der Zona Archeologica von Edzna anhalten. Das am Rande der Chenes- und Puuc-Zone gelegene Kultzentrum verdankt seinen Namen “Haus der Masken” den hier aufgefundenen Stuckdekorationen. Der Bogen der Architektur spannt sich von der Frühklassik (200-500 n.Chr.), in der Städte wie Palenque oder Tikal ihre Blütezeit erlebten, bis zur Spätklassik (500-900 n.Chr.), als sich die Kultur der Maya nach Nordyucatan verlagerte. Sehenswert und einzigartig in der Vermengung von verschiedenen Architekturstilen ist die Grosse Akropolis im Osten der Anlage. In seltener Harmonie haben die Maya hier Gebäude, Plattformen, Höfe und Treppen zu einem Meisterwerk der Baukunst jener

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    Edzna: Blick vom Tempel der fünf  Stockwerke auf die Grosse Akropolis

    Tage zusammengefügt. Überragt wird das Zeremonialzentrum vom Tempel der fünf Stockwerke, einer 32 Meter hohen Stufenpyramide, deren einzelne Etagen von Galerien umschlossen sind und zu deren Heiligtum auf der Spitze der Besucher auf einer breiten Treppe hinaufsteigt. Man hat eine tolle Sicht von oben herab auf die gesamte Anlage. Vorrüberziehende Wolken erzeugen ein faszinierendes Spiel von Licht und Schatten. Paulina sind die 32 Meter dann doch zu viel. Es ist auch sehr heiss heute. Zwei wundervolle Fresken vom Sonnengott sind ebenfalls in Edzna zu besichtigen. Der Stopp war absolut lohnenswert. Wir waren fast alleine in der riesigen Anlage. Im Besucherzentrum gibt es kleine Repliken von Fundstücken aus Edzna zu kaufen. Mir gefällt der kleine Maya mit der “Schultüte” am besten. Den nehme ich mit.
    Weiter geht die Fahrt über Cayal, Hopelchen und Bolonchen nach Uxmal in das und bereits bekannte Villas Archeologicas (mittlerweile Club Med). Die Zimmer sind nach wie vor fantastisch (gemauerte Betten, viele beleuchtbare Nischen, rauher Putz, stabile Holzmöbel), das Frühstück ist lausig und teuer, weswegen wir uns entschliessen, das Restaurant gar nicht erst auszuprobieren. Nach der Ankunft erst mal schwimmen im Pool und anschliessend ausruhen. Ticul ist 35 Kilometer entfernt. Wir fahren über Muna zur Landesstrasse 184 und von dort nach Ticul. In Ticul gibt es eine Kunstwerkstadt, die originalgetreue Replikationen von Maya-Funden anfertigt. Grandios. Hier kann man alle alten Bekannten wieder treffen. Die Stuckfassaden aus Palenque, Fundstücke aus dem grossen Cenote von Chichen Itza, Fruchtbarkeitsfiguren und Gesichtsmasken. Bei Bedarf wird auch Auftragsarbeit ausgeführt. Paulina darf einen Tonteller mit Naturfarben bemalen und diesen später mitnehmen. Ich kaufe eine Replik eines Kopfes aus Jaina. Draussen regnet es in Strömen und auch in der Ausstellungshalle wird es nass, während uns eine freundliche Russin, die als Künstlerin von der Maya-Familie, die die Werkstatt betreibt, akzeptiert wurde, die Ausstellungsstücke und deren Herstellung erklärt. Auch das Archäologische Museum von Mexico lässt hier fertigen. Und Samstag abend gegen 19 Uhr wird immer noch in der Werkstatt gearbeitet. Wir gehen auch in Ticul zu Abend essen im “Los Almendros”. Yucatekische Spezialitäten (“Poc Chuc”), freundlich serviert zu einem fairen Preis. Absolut empfehlenswert.

    Sonntag, 18.2.2001

    Martina fährt uns zu den Grutas de Loltun. Regenwetter. Wir nehmen wiederum die Strecke über Muna, fahren weiter nach Ticul und von dort nach Oxcutzab. Dort machen wir Pause. Es gibt einen lausigen Spielplatz auf dem Zocalo, Paulina hat trotzdem ihren Spass. Der Ort macht einen freundlichen Eindruck. Überall fahren Dreiradtaxis. Der Markt hat heute am Sonntag geöffnet und wir schlendern durch die Markthallen. In dieser Region wird Obst und Gemüse angebaut und hier am Markt vertrieben. Frauen in

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    Am Markt von Oxcutzcab

    ihren Mayatrachten verkaufen und kaufen an den Ständen. Zur Führung in der Loltun-Höhle um 12.30 Uhr kommen wir knapp zu spät. Was fangen die auch so pünktlich an? Doch wir dürfen noch schnell unser Auto parken, Tickets kaufen und der Gruppe hinterherhechten. Alleine darf man nicht in die Höhle. Es gibt zwei Gruppen. Der Führer fragt uns ob wir englisch oder spanisch hören wollen. Wir schliessen uns der spanisch-sprechenden Gruppe an und verstehen nicht alles, aber vieles, unter anderem auch die “chupas-chupas”. Hier in der Höhle wurden die ältesten menschlichen Funde von Yucatan gemacht. Es gibt Umrisse von Händen an den Wänden und weitere interessante Wandmalereien. Am Ausgang der Höhle ist passenderweise ein kleines Restaurant. Nach kurzem Überlegen entschliessen wir uns zum Mittagessen. Das Essen ist gut und preiswert. Wieder yucatekische Spezialitäten. Und anschliessend geht es weiter nach Labna. Das berühmte Tor mit dem famosen Bogen kennen wir ja schon von unserer letzten Mexico-Reise, aber es ist nach wie vor faszinierend. Paulinas neue Puppe “Linda” aus Palenque spielt Verstecken. Auf  der Rückfahrt schlafen beide ein. Wir bekommen sie und uns gerade noch fit und geduscht, um gegen 19 Uhr “luz y sonido” in der ZA Uxmal im “Viereck der Nonnen” zu erleben. Das Hotel Villas Archeologicas ist direkt an der ZA, sodass wir dorthin laufen können. Heute am Sonntag ist die Vorstellung gar frei. Um so besser. Wir vergessen jedoch, uns am Eingang mit Kopfhörern zu versorgen, um die Übersetzung der Geschichte zu hören. Es handelt sich um die erzählte Geschichte der ortsansässigen Götter und stellt eine eindrucksvolle Inszenierung von Licht, Sprache, Geräuschen und Musik in der ansonsten dunklen Anlage

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    Pyramide des Wahrsagers in Uxmal bei der Vorstellung “luz y sonido”

    von Uxmal dar. Anschliessend gönnen wir uns ein Eis. Nachdem die Gäste überwiegend verschwunden sind, übt der Chef der Anlage in seinem Büro Saxophon spielen. Martina plaudert noch ein wenig mit ihm und anschliessend schlendern wir zurück in unsere Villas.

    und weiter geht es nach Merida ->